• C.G. Jungs bedeutendes wissenschaftliches Werk wurde in viele Sprachen übersetzt. Unbestritten ist sein Einfluss auf verschiedene Geistes- und Naturwissenschaften sowie auf die Kultur. Als Begründer der Analytischen Psychologie hat C.G. Jung weltweit Bedeutung gewonnen.
  • C.G. Jung hat für seine Arbeit in den Bereichen der Psychiatrie, Psychologie und speziell der Erforschung des Unbewussten eine ganze Reihe von Ehrungen erhalten.
  • Verschiedensten Universitäten aus aller Welt haben ihm den doctor honoris causa verliehen. Am meisten freute Jung derjenige der ETH Zürich, weil dort Gelehrte ganz anderer Richtung die hohe Bedeutung seines Werkes anerkannten. Bezeichnend dafür ist der Wortlaut der Ehrung:

Die ETH verleiht durch diese Urkunde Herrn Prof. Dr. med. C.G. Jung,

  • dem Wiederentdecker der Ganzheit und Polarität der menschlichen Psyche und ihrer Einheitstendenz,
  • dem Diagnostiker der Krisenerscheinungen des Menschen im Zeitalter der Wissenschaften und der Technik,
  • dem Interpreten der Ursymbolik und des Individuationsprozesses der Menschheit,

die Würde eines Doktors der Naturwissenschaften ehrenhalber.“

Die Wirkung von C.G. Jung wird am besten von Marie-Louise von Franz ausgedrückt. Sie schreibt in  ihrem Buch C.G. Jung – Sein Mythos in unserer Zeit: „Während die meisten Persönlichkeiten zuerst und fast ausschliesslich in ihrem eigenen Fachbereich Einfluss gewinnen, gehen Jungs schöpferische neue Konzeptionen den Menschen als Ganzes an und haben deshalb auch in den verschiedensten Fachgebieten ausserhalb der Psychologie ein Echo gefunden: sein Begriff der Synchronizität zum Beispiel in der Atomphysik und in der Sinologie, seine Auffassung des religiösen Phänomens in der menschlichen Psyche in der Theologie, seine Grundauffassung des Menschen in der Anthropologie und Ethnologie, um nur wenige Beispiele zu nennen. Das so viele Gebiete umfassende Element in Jungs Werk hat … verursacht, dass sich sein Einfluss in unserer Geisteswelt nur sehr allmählich auswirkte und dass er [der Einfluss] meines Erachtens sogar noch ganz in seinen Anfängen steckt; Jahr um Jahr wächst aber heute das Interesse an Jung, besonders bei der ganz jungen Generation, und dementsprechend steht der Prozess seiner Einflussnahme noch in seinen Anfangsstadien und wird in zirka dreissig Jahren wahrscheinlich ganz anders dargestellt werden können als heute. Jung war, mit anderen Worten, seiner Zeit in vielem sehr weit voraus, so dass die Menschen erst allmählich seinen Entdeckungen nacheilend mit ihm aufzuholen beginnen. Auch sind Jungs Erkenntnisse nicht trivial, sondern von so überraschender Neuheit, dass viele Menschen zuerst eine gewisse Furcht vor allem Neuen überwinden müssen, bevor sie an sie herangehen können.“